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Hurst - das Dorf auf dem Berg

Text | Dorfgeschichten | 27.05.2024

Autor: Frieder Döring

Auf der Mercatorkarte als Horst bezeichnet, was auch passend ist für ein Dorf oben auf dem Berg.

Dorf und Berg sind gekennzeichnet durch zwei vorgeschichtliche und mittelalterliche Stätten: Der Alte Stuhl (Hohe Ley) am Ortseingang war ein keltischer Beobachtungsplatz mit Sichtverbindung zum Beulskopf im Westerwald und im Mittelalter ein Femegericht (Freistuhl), dessen Freigraf in der Burg Benzekausen residierte. Der Hillige Kamp in der Ortsmitte war ein vorchristliches Heiligtum und Opferplatz, der von der Katholischen Kirche zur Fronleichnams-Pilgerstätte umgewandelt wurde, wie die meisten vorchristlichen Ritualplätze nach der Christianisierung entweder mit Kirchen überbaut oder mit Heiligenschreinen der Kirche einverleibt wurden. Der Überlieferung nach wurde 1570 der Kirchengemeinde aus Rosbach während der Fronleichnamsprozession zum Hilligen Kamp durch einen reitenden Boten vom Windecker Amtmann Johann von Lützenrode mitgeteilt, dass sie nun lutherisch zu sein habe nach dem Gebot des Augsburger Friedens. Daraufhin ließ der amtierende Pfarrer Johann Mittler die ganze Prozession umkehren und zelebrierte in der Rosbacher Kirche den ersten lutherischen Gottesdienst. Seitdem ist der Hillige Kamp auch für die Protestanten ein Pilgerziel geblieben. Ein modernes Ziel vieler Menschen aus Windeck und Umgebung ist das in den letzten Jahren neu erbaute Dorfgemeinschaftshaus von Hurst geworden, das einen großen Theatersaal enthält für die beliebten und bekannten Theateraufführungen der Hobby-Bühne Hurst.

Neues Dorfgemeinschaftshaus Hurst