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Die Linde am blinden Pütz in Lindenpütz

Text | Dorfgeschichten | 27.05.2024

Autor: Frieder Döring

Der Ort Lindenpütz ist in der Mercatorkarte von 1575 als „Zum blinden Pütz“ bezeichnet, das heißt, dass der Ort, wie die meisten bergischen Orte, an einer Quellmulde, um einen zeitweilig versiegten (blinden) Quellteich herum entstand.

Das kann man heute noch gut sehen. Zwischen der Lindenpützer Straße und der Wilhelm-Busch-Straße befindet sich auf dem Grundstück des Hofes Mindel dieser Quellmuldenteich, der zwar Wasser enthält, aber fast keinen Abfluss-Siefen zur Sieg hin hat, also erkennbar nicht ständig Wasser führte. Oberhalb dieses Teiches steht eine schöne etwa 100jährige Linde, die sicher eine Nachpflanzung von mehreren Vorgängerinnen ist. Daneben, wie es sich gehört, eine Plauderbank, als Treffpunkt im alten Ortskern („Wo wir uns finden, wohl unter Linden zur Abendzeit“ – Anton Wilhelm von Zuccalmaglio aus Waldbröl). Die Erste Ortserwähnung erfolgte 1553 in einem bergischen Grenzdokument mit Derich vam Lindenputz als Zeuge. Die immer wieder erneuerte Linde am Pütz bietet eine lauschige und zum Musizieren, Feiern, Erzählen oder auch Kuscheln einladende Atmosphäre, wie sie die aktive Dorfgemeinschaft in Lindenpütz auch oft genutzt hat.